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DIE ZEIT vom 28.02.1997 Seite 47 Nr. 10 FEUILLETON Die Ornamente der Ordnung Antimoderne und politischer Mythos im Knigsdrama: Botho Strauss und Peter Handke suchen den Souveraen Der Thron des Souveraens ist leer, aber niemand will es glauben. Als der Dramatiker Heiner Mueller, ein Jahr vor seinem Tod, in zahllosen Interviews von der Gegenwart Abschied nahm, prophezeite er dem deutschen Theater die Rueckkehr der Knige und ein neues Leben der Metaphysik.Nach der Wiedervereinigung wuerden Sinnsucher die Buehne stuermen und aufspielen gegen die Leere des Westens und die Allherrschaft des Geldes.Mittlerweile ist Geld der einzige Wert, auf den hin Orientierung realistisch ist . . .Am Gebaeude der Deutschen Bank in Muenchen steht: ,Aus Ideen werden Maerkte`. Jetzt ist der Ideenhimmel verbraucht.Es gibt nur noch Maerkte, und dadurch entsteht eine ungeheure Leere.Die Frage ist, ob der Mensch das aushaelt. Er wird es nicht.Denn, so lautete Heiner Muellers schlichte Formel, Kapitalismus macht lebensmuede.Er beerbt die Theologie und trstet mit der Gnade des Wachstums.Wer an das Heil der Marktwirtschaft glaubt, vertagt sein Glueck.Geld ist ein Alleszermalmer es macht arm, weil es metaphysische Reserven verbraucht und Traeume ernuechtert. Danach ist Nichts.Die Menschen hausen im Vakuum ihrer Zeit.Der Kapitalismus, der Knig der Erde, gibt keine Antwort auf die Frage der Existenz in Sein und Zeit.Wo bleibt der vacuum cleaner der westlichen Welt? Seit langem macht der Sieg der konomie alle Ideologiekritik arbeitslos. Es gibt nichts mehr aufzuklaeren, und der Rest zerfasert von selbst. Nun, ohne das Versprechen auf Zukunft, wird die Kunst konservativ sie nimmt Abschied vom alten Befreiungszauber, von der Utopie der Gesellschaft und der Selbstverwirklichung des Menschen.Und doch hat ihr Abgesang einen unerhrten Ton.Siegessicher verkuenden die Sinnsucher den neuen Weg zum Heil.Sie plakatieren Bilder fuer die Zeit nach der Moderne und verrichten Schanzarbeiten gegen die Leere.Dann drehen sie den Zeitpfeil einfach um.Das AEltere ist ihnen das Bessere alle Zukunft wartet in der Vergangenheit. Aus diesem Grund fordern sie nicht Aufklaerung, sondern Wiederverzauberung nicht Kritik, sondern Gruendung.Sie beschwren das Ewige im Vergaenglichen und das krisenfreie Absolute.Nur dieses Erbe, sagen sie, fuellt das Vakuum der Gegenwart nur die UEberlieferung kann uns noch retten: der dunkle Glaube nicht an den kommenden Gott, sondern an das Sein der Sprache und die Wahrheit ihrer Erzaehlungen.Denn ohne Zentrum, ohne Knig, jagen Kafkas Kuriere mit sinnlosen Meldungen durch die Welt.Kafkas Kuriere, das sind wir: die Insassen einer expansiven, allesfressenden Gegenwart. Die deutsche Dramatik war immer eine Suche nach der Knigsfigur, die es in Deutschland nicht gegeben hat.In Deutschland geht es immer um den Knig (Heiner Mueller).Ithaka, das juengste Knigsdrama von Botho Strauss, inthronisiert, wie Richard Herzinger gezeigt hat (Theater heute, Nr. 8/1996), die Tiefensehnsucht nach politischer Romantik, kniglicher Restauration und zeitloser Ordnung.Strauss nimmt das Schlusskapitel der Odyssee und stemmt es auf Augenhhe, in den Zeithorizont des zwanzigsten Jahrhunderts.Es ist ein Spiel mit Spiegeln Akt fuer Akt schrumpft die Gegenwart in die Antike, und nun erscheint auch die Moderne in anderem Licht.Nicht laenger ist sie die ausgezeichnete Epoche, sondern ein Irrtum - der Ausnahmezustand der Weltgeschichte. Naturgemaess verzeichnet der Atlas der Literatur das sagenhafte Ithaka als Staette der Gtter und des Ursprungs.Bei Strauss aber ist die Wunschinsel eine Kolonie der Moderne belagert von Cola trinkenden Maulhelden, geschwaetzigen Haendlern und leichenblassen Liberalen.Sie ueben Willkuerherrschaft ueber die Dinge und vergreifen sich am Allerheiligsten, an der Sprache.Unter der Fremdherrschaft der Modernen ist kein Glueck, nur Gier, Langeweile und Frevel. Liberalismus ist die Religion der Wartenden mit Wachs verstopfen sich die letzten Menschen ihre Ohren gegen die Stimme des authentischen Lebens.Erst der himmlische Odysseus, der nur von seinem Hund erkannte Fremde, beendet das Interregnum der leeren Zeit er befreit das Land aus den Faengen der Zivilisation, und dann herrscht, nach einem Blutbad, wieder die Kultur der Dauer, ewige Liebe und gerechtes Knigtum. Nicht erst Botho Strauss benutzt die Antike als Trojanisches Pferd, um darin eine unvershnliche Kritik der Gegenwart zu verstecken. Fuer Adorno und Horkheimer war Odysseus noch der erste Mensch der Zivilisation, der sich von seinen Wunden nicht mehr erholt und der heimkehrt, ohne je heimzukehren.Odysseus versaeumt sein Leben, indem er es rettet, und seine Bluttat ist raechende Gewalt - Rache fuer das, was ihm von den Ursprungsmaechten angetan wurde.Ganz anders bei Strauss sein Stueck feiert die Brutalitaet als richtende Gewalt, denn Odysseus entrinnt nicht dem Mythos, sondern setzt ihn als politischen wieder ins Recht.Seine Tat ist Wiederherstellung er restauriert eine neuheidnisch ausgemalte Naturordnung aus Macht und Sprache ein rechtsetzender Souveraen ordnet die Worte fuer eine neue Lesbarkeit der Welt.So fuegen sich, unter den Augen des Knigs, alle Fragmente zum sprachlichen Bild. Was fuer Strauss die Gewalt der Wiederherstellung, ist fuer den zweiten Knigssucher, fuer Peter Handke, die Penelopearbeit der Wiederholung.Beide Theaterstuecke, Ithaka wie auch die Zuruestungen fuer die Unsterblichkeit (vergleiche ZEIT Nr. 8/1997), konfrontieren eine fingierte Antike mit einer denunzierten Moderne.Dennoch sind Handkes Zuruestungen um vieles reicher und raffinierter manchmal sind sie anruehrend und voller Ironie gegen den verzuckerten Grssenwahn ihrer theatralischen Sendung.Handke, auf der Maerchenhhe, fuerchtet jede Zeitgenossenschaft Strauss, auf den Marmorklippen, liebt die Klischees seiner handzersaegten Bundesrepublik, und dann hetzt er die Gtter Griechenlands auf den deutschen Sozialstaat, um am Strand von Ithaka einige seinsvergessene Wohlstandsfrettchen zur Strecke zu bringen. Aber man darf sich nicht taeuschen.Laengst schon wandert Handke nicht mehr als Sendbote der Poesie ueber die Drfer, um den abgehetzten Bewohnern die Augen zu ffnen, damit sie innehalten und erkennen, was sie im schalltoten Raum ihres Lebens versaeumen.Auch Handke, so scheint es, macht gar nicht erst den Versuch, die Gegenwart zur Vernunft zu bringen und ihren verbohrten Sinn zu belehren - so, als knne die krisenhafte Moderne, die Zeit ihres Weltbildes, nicht mehr verwandelt, sondern nur noch suspendiert werden.Wie Strauss, so setzt auch Handke ein goldenes und unheilvolles Versprechen in die Welt: Erst dann, wenn die Gegenwart als ganze ueberwunden ist, wird hinter dem Schleier der missratenen Zivilisation das eigentliche Leben und die eigentliche Kultur zum Vorschein kommen - das grosse Andere, das Sein hinter der Realitaet, die wahre Sprache hinter der falschen Kommunikation. Beide Schriftsteller brechen nun im Gewand des Dichters auf, um einen phantastischen Ort zu suchen, eine Topographie der Wahrheit, wo ihre Gegenwelt, die Antimoderne, eine Heimat findet.Was dem einen Ithaka, ist dem anderen die Enklave - jene Niemandsbucht, die vom Irrlauf der Geschichte ueberrannt wird und ihm doch selbstbewusst widersteht.Auch bei Handke geht das richtige Leben ins Exil, vertrieben von den Raubrittern einer anderen, unverkennbar modernen Zeit.Hier, in den Ruinen der Staatlichkeit, zerstren sehr westliche, ganz ungeheure, Zeit und Raum auflsende Gewalten den seligen Frieden des Anfangs es herrscht Krieg, entfacht von den raumfremden Maechten der globalen Zivilisation.Keine Grenze respektierend, machen sie mobil gegen die glueckliche Zeit der raumgebundenen Kultur.Sie sind Trabanten des Todes und zerreden das Knigreich der Sprache.Zurueck bleiben, am Ende einer langen Bildungsgeschichte der Menschheit, die vom Schein befreite und aufs neue verhexte Welt, Allegorien des Ungelebten und die Gestalten einer grundlosen Gewalt.Im Restmuell einer fehlgedeuteten Schpfung dreht das Rad der Kutsche leer, dahinter, mit dramatischem Kitsch, verwittert das Portal der Knige.Und wie auf Ithaka wird nur noch geredet, aber nicht mehr gesprochen. Mit traumseligem Blick auf Heideggers Hlderlin-Deutung geht Handke nun hin und inszeniert die Wieder-Holung der Sprache als Knigsdrama. Dafuer erfindet er eine einsam privilegierte Erzaehlerin, die als Eingeweihte des Seins noch jene uranfaengliche Erzaehlung kennt, die an das Absolute ruehrt, Fragen durch Raetsel beantwortet und den Sterblichen alles Leid erklaert.Wenn sie das Sprechen lehrt, lehrt sie das Sehen der Dinge, die zarte Empirie einer kontemplativen Weltliebe und das Wunder der Kommunikation.Zur Zeit wird ihr der Raum, und die Sage vershnt mit dem Schicksal: Zuruestungen fuer die Unsterblichkeit. Allerdings, die Erzaehlung vom Einheitsgrund des Lebens kann die Verstaendigung der Menschen nur dann stiften, wenn die Rede zur Sprache wird: sie muss deshalb bei Handke verkrpert, bei Strauss sogar verstaatlicht werden.Handke adelt den Krper des Knigs zur Physis der Erzaehlung und doch ist sein Knig nicht, wie bei Strauss, der triumphalistische und autoritaere Staat, sondern eine unklare Metapher, ein unsichtbares und gerechtes Gesetz, das die Weltfarben leuchten und die Menschen wieder wie Menschen sprechen laesst, maerchenhaft, in einer polyphonen Einheit, verschieden und doch eines Sinnes.Handkes hinfaelliger, von der Poesie beschrifteter Knig ist kein blutruenstiger Odysseus er wirkt, wenn er die Erzaehlerin schliesslich heiratet, abgruendig und verzweifelt human, wie das illusionaere Sprechen von Trost und Dauer.Denn Friede ist, wenn die Worte wieder stimmen, wenn sie gerecht sind.So waere der Knig mit dem doppelten Krper, einem weltlichen und einem mythischen, bloss ein Text hinter dem Text, jenes kollektiv Imaginaere einer heilsamen UEberlieferung, die angeblich von der liberalen Gesellschaftsschlange neutralisiert und vergessen wurde. Unueberhrbar ist das Universum der Sprache die alles bestimmende Obsession, das grosse Pathos dieser Dramen.Der Knig hockt auf dem Thron der Worte, und das Volk lebt in einer Monarchie der Buchstaben.Beide, Handke wie Strauss, sind von der schwindelerregenden Vorstellung besessen, dass die Wrter, die in ihrem heiligen Land gesprochen werden, nicht einfach nur die Welt bedeuten, sondern diese Welt auch sind.Beide kritisieren die Gegenwart deshalb mit einem ehrwuerdigen sprachphilosophischen Argument.Sie sagen, dass erst eine von Traditionen und Traeumen gesaettigte Sprache den Raum der Verstaendigung und das Selbstsein der Menschen erschliesst es ist allein die Sprache, die jahrtausendelang die Sinnenergien der Menschen gespeichert hat, um sie in der Gegenwart der Kommunikation zu wiederholen. Selbstredend ist der Hinweis auf die grossartige Welterschliessung der Sprache das ueberzeugendste Argument.Aber in diesem Fundamentalismus steckt auch der autoritaere Kern der Knigsdramen.Denn wenn nicht die Menschen eine Sprache sprechen, sondern die Sprache die Menschen spricht, dann geraet jeder Versuch, Traditionen zu veraendern, unter Verdacht.Mit der Kritik, so heisst es, beginnt die Krise, der Niedergang der Kultur zur Zivilisation.Niemand, so sagen Handke und Strauss unisono, kann Sinn regenerieren oder gar erfinden, und deshalb beschreiben sie die Moderne als Schauspiel der Sprachzerstrung: Wer den Naturfrieden der Wrter bricht, erklaert den Buergerkrieg. Neu ist das sprachmetaphysische Muster nicht.Puenktlich zur Krisenzeit, nicht erst seit Hofmannsthal, bringt ein konservativer Geist das handkolorierte Knigsbild von der unverfuegbaren Sprache und der homogenen Kultur als Pathosformel gegen die seelenlose Aufklaerung in Stellung.In den rechtsdrehenden Reizmetaphern schrumpfen soziale Krisen zu Sinnkrisen, und wie am Schnuerchen haengen selbst bei Handke die Schlag-Wrter vom eingewurzelten Volk und dem autochthonen Raum.Obwohl sie von der Macht des Negativen und des Todes wissen, traeumen die Figuren darin vom archetypischen, differenzlosen Leben nach der Moderne, von einer unentzweiten Identitaet und der riskanten Einheit von Ich und Welt, privatem Glueck und ffentlichem Wohl.Und ueber allem thront der gefaehrliche Traum einer schlechthin fraglosen Tradition, die weder der Deutung noch der Kritik bedarf. Nun hat Handke, was kein Kritiker zustande gebracht haette, eigenhaendig, in Wort und Tat, mit seinen beiden Serbien-Buechern (Suhrkamp Verlag) den Beweis fuer jene fatale Selbstverwirrung erbracht, die dann entsteht, wenn man die kompromisslose Poesie der Antimoderne mit der Verhandlungssphaere der Politik verwechselt.Anders: Wenn ein Schriftsteller, der Dichter sein will, den politischen Begriff von Gerechtigkeit kopfueber in die Kunst spiegelt und von dort wieder zurueck in Politik wenn er das AEsthetische mit dem Leben kurzschliesst, Hlderlin an der Drina wandern laesst und mit Heraklit im Tornister an Srebrenica vorbeistarrt, kurz: wenn er die Wahrheit des Dichters mit einem politischen Urteil verwechselt und die Eigentlichkeit des Ursprungs gegen den Verfall der Moderne aufbringt.Deshalb sind fuer Handke die Serben auch die Ursprungsindianer der Gegenwart Widerstandskaempfer im Namen der Sprache, die den Sinnraumverdraengern des Westens noch immer trotzen.Und so zeigt sich beim UEbertritt von Literatur in Politik dann doch, ob der Pathetiker noch ganz bei Trost ist - ob er sich als Intellektueller jene archaischen Phantasien vom Leib halten kann, von denen er als Autor ueberwaeltigt wurde. Es ist schwer, die Theaterstuecke von den skandalsen Einlassungen zu isolieren, die ihre Verfasser mit ihren politischen Bocksgesaengen zu Papier gebracht haben.Dennoch bleibt die Frage aufschlussreich, warum sich erneut eine Zivilisationskritik als Kulturkritik verpuppt, mit allen einschlaegigen, antidemokratischen Affekten.Auf jeden Fall muessen es bizarre Zeiten sein, die im Stand ihrer konomischen, schon wieder naturwuechsigen Dauerkrise Knigsdramen in die Welt setzen - wie der George-Kreis, die seinsnahen Dichter des Geheimen Deutschland am Ende der Weimarer Republik mit ihrer katastrophalen Sehnsucht nach dem Einzug in den (Sprach)palast des Kaisers.Und doch: Welche Erfahrungen verschluesselt die ganze Stiftungs- und Gruendungswut?Die Feier von Archetypen, der Glaube an die Mission des Dichters, ueberhaupt die Begeisterung fuer Herders Volksgeist? Wie pathologisch muss eine ffentliche Kommunikation sein, wenn Schriftsteller beschliessen, nur noch mit den Steinen zu reden? Schliesslich ist es ja nicht so, als sei die kapitalistische Moderne eine gelungene Veranstaltung, als duerfe einem zum weltweiten Westen nichts Bses mehr einfallen: kein Wort zu den trostlosen Individualisierungsschueben, der Zeitvernichtungsmaschine der Medien, der wildgewordenen konomie mit ihrer Produktion von ueberfluessigen Menschen.Nur eine flachgehobelte, vergessliche und zynische Aufklaerung wird den Konformismus der Weltrisikogesellschaft und den kommerziell betriebenen Sinnverzehr mit Emanzipation und Fortschritt verwechseln, um dann den Zurueckgebliebenen zuzurufen: Seid gluecklich, erfindet euch die Freiheit! All das ist, nach dem Verstummen linker Gesellschaftskritik, Wasser auf die Muehlen der Pathetiker, und vor allem Peter Handke hat ein fast unfehlbares Gespuer fuer die Sprachnot einer modernen, wunschlos ungluecklichen Subjektivitaet.Er besitzt einen wunderbaren Sinn fuer die Tradierungskrise einer Freiheit, der das Bewusstsein und die Erfahrung ihrer Autonomie zu entgleiten droht.Handke entdeckt, und darin ist seine Wahrnehmungsprosa unuebertroffen, jene weissen Blaetter im Buch des Lebens, die leer bleiben, weil die Menschen ihre Existenz verfehlen - aus Mangel an Sprache. Damit konfrontiert, waehlt Strauss, wie alle Anti-Modernisten, den ausgetretenen Knigsweg in den Mythos die Sackgasse des primordialen Heils in eine schngeschminkte Antike, oder wie die gefaelschten Traumbilder auch immer heissen.Aber das Griechische ist sei jeher die Maske des Deutschen, und es sind diese neopaganen Traditionsbestaende, die nun der ungedeuteten Freiheit den wetterfesten Sinn diktieren sollen - als vacuum cleaner der Gegenwart.Noch einmal mchte Strauss mit Adam Mueller, Carl Schmitt und Ernst Juenger die deutsche Nation an deutscher Metaphysik aufrichten, waehrend Handke, wenn er nicht gerade am Hof von Milosevic auf Knien rutscht, noch ein Restmisstrauen wachhaelt gegen die Zwangsverkrperung des guten Lebens in staatlichen Apparaten. Man knnte auch sagen: Strauss haelt es mit den Ruestungen, Handke zum Glueck nur mit den Zuruestungen fuer den Sinn, ohne Opfergeschwaetz und Untergangsfrivolitaet.Dieser Unterschied ist einer ums Ganze: Es ist die Differenz der Freiheit, das Selbstdementi des politischen Mythos.An einer Stelle, einer entscheidenden, deutet Handkes Erzaehlerin auf den Fehl Gottes und den Ursprung ihrer Erzaehlung. Als ich dort einmal an einem Herbstabend an einem Kartoffelfeuer sass, stand pltzlich niemand vor mir, und sagte nichts, und wieder nichts.Dieser Niemand begruendet aber die Autoritaet der Erzaehlerin, und er ist der Fels, von dem aus die Knigsbotschaft verkuendet wird.Der ganze Wahrheitsfuror, das ganze affirmative Pathos, alle Hoffnung auf den substantiellen Staat lastet auf der Botschaft des Niemand - um ausgerechnet an ihm zu zerbrechen.Niemand hat es ihr gesagt die Erzaehlerin uebersetzt, was niemand gehrt hat.Deshalb weiss auch niemand, ob die Sage wahr ist und ob man ihr folgen sollte.Dieser Riss zwischen Wahrheit und Geltung sprengt auch Handkes ideologisches Brimborium vom Nomos der Erde, die bei Carl Schmitt abgeschriebene Suggestion einer Einheit von Ort und Ordnung.Am Anfang war, anders als die autoritaeren Freunde der Fruehe ihren Figuren einreden, eben nicht der Naturfrieden der Wrter und die Zauberkraft der Namen, sondern eine elementare Zweideutigkeit, eine fuerchterliche Ambivalenz, nur die Spur einer Spur.Schon die Sprache ist nicht eines Sinnes, sondern gegenwendig: Rache!Rache?Gerechtigkeit.Schon am Anfang war Widerstreit und Unrecht, und eine Erzaehlung, die gerecht sein wollte, hat keinen Grund, Gerechtigkeit einzuebnen auf das aesthetische Verhaeltnis zu den Dingen, um ueber die Ungerechtigkeit zwischen Menschen zu schweigen. Handkes Stueck, ganz anders als das von Strauss, ist deshalb so schwierig, weil es am Hof des eigenen Knigs erfolgreich intrigiert. Es zeigt, dass auch der symbolische Leib des Herrschers zerrissen und der Erzaehlerin keine absolute Wahrheit vergnnt ist: Der Thron des Souveraens bleibt leer.Erst dieses Gestaendnis setzt die ungeliebte Freiheit der ungeliebten Interpreten ins Recht.Denn wenn es keine absolute Wahrheit gibt, dann ist es mglich, nein zu sagen. Denn die Erzaehlerin, das Inbild der Kultur, weiss es nicht besser, sondern nur anders.Vielleicht luegt sie ja, denn niemand hat es ihr gesagt, und dann ruht die Wahrheit der Sinnsucher nicht auf heiligen Worten, sondern in menschlichen Wrtern.In diesem Augenblick ffnet auch Handkes Mythologie die Domaene der Freiheit und der Auslegung.Doch anders als im Raum der Literatur gilt darin die strikte Unterscheidung von Existenzwissen und Politik, von gutem Leben und gerechtem Allgemeinen.Denn es geht nicht darum, einer fundamentalistischen Wahrheit zu folgen, sondern eine politische Form zu finden, in der sich ueber fundamentale Wahrheiten gewaltlos streiten laesst. Es stimmt schon: Der aesthetische Traum von der souveraenen Repraesentanz der Wahrheit ist eine regressive Utopie, die die Moderne schon immer als Schatten und manchmal auch: als Korrektiv begleitet hat.Doch nichts waere im Augenblick verhaengnisvoller als die majestaetisch aufgeblaehte Parole, nur ein politischer Mythos knne die dramatische Krise der Gesellschaft und des Staates ueberwinden - fuer eine poetische Zeit der Unschuld, die, exekutiert als Politik, zum Fuerchten waere. Autor(en): Assheuer, Thomas Bildunterschrift: Die Knigspuppe als Popanz der Macht - Ubu Roi a la Alfred Jarry Aufnahme: J. de Horozcoy Covarrubias: Ensemble Moralis, 1598. Forschungsstelle Politische Ikonographie Warburg Haus, Hamburg Datenbank ZEIT Dokumentnummer: 8181


 

Peter Handke, Timmen naer vi inte visste nagot om varandra.

OEversaettning och kommentar av Ulf Peter Hallberg; Symposion, 1997.

 

Genre: Teaterpjaes helt utan repliker. Boken innehaller dessutom dagboksanteckningar till pjaesen, intervjumaterial, en kort text av Handke samt en laengre kommentar av oeversaettaren oever Handkes teaterproduktion.

Strategi: Beskriv maenniskor som gar oever ett torg.

Argument: Om publiken har glaedje av den haer pjaesen sa ligger det i betraktandet /.../ Lat mig slippa modernismen! Jag aer sjaelv som askadare glad om jag bara kan se pa. Finns det nagot vackrare aen att se pa? Jag upplever saellan att jag ser pa. Det aer teater i stand till.

Kulmen: Och sedan ser det ut som om han just taenker saega nagot, han tar sats, tecknar med haenderna som skanderar, med armarna som hoejs mot himlen, med de straeckta axlar, med det vaggande huvudet, de ljudloest vibrerande laepparna, de vidgade naesborrarna, de hoejda oegonbrynen, emellanat till och med genom att vidga hoefterna, hur hans tal utvecklas. /.../ En och annan av askadarna tycks foersta honom intuitivt, nickar, nickar ater, bokstaverar med; han gnolar redan, sa att saega antydningsvis, om och om igen, i olika tonlaegen. Ploetsligt foerstummas han, som om han nu skall boerja tala, men han foerbli dock stum, blir uttrycksloes, later sig betraktas pa det viset.

Slutsats: Pjaesen saknar slutsats.

 

[ Ulf Karl Olov Nilsson ]

 

 

Realisation: Heinz von Cramer

Produktion: Studio Akustische Kunst WDR Koeln/HR Frankfurt 1968

Redaktion: Klaus Schoening

47 min

Hoerspiel ist Handkes erstes von vier Hoerspielen fuer den WDR. Es bezieht sich auf eine Passage seines Romans Der Hausierer ( Die Mordgeschichte beginnt wie alle Geschichten als die Fortsetzung einer anderen Geschichte. Wie jede Geschichte gibt sich auch die Mordgeschichte als die Fortsetzung einer nicht vorhandenen Geschichte .) Das Hoerstueck basiert auf Scheindialogen, die zu keiner Verstaendigung fuehren . Wie alle seine frueheren Theaterstuecke ist auch Hoerspiel ein Lehrstueck von der Sprache: Ein Frage-Antwort-Spiel ueber einen Frage-Antwort-Vorgang, der ernsthaft bei einem Gefragten Antworten erreichen will, und zwar mit allen rhetorischen Mitteln: Schmeichelei, List, Erpressung, Gewalttaetigkeit - der Frage-Antwort-Vorgang, ueber den ein Frage-Antwort-Spiel Auskunft geben soll, stellt sich als ein scharfes Verhoer heraus, bei dem die Verhoerenden die Macht zum Fragen haben. Schliesslich stellt sich sogar heraus, dass auch das Frage-Antwort-Spiel ueber das Verhoer zum Verhoer selber gehoert - das Spiel war die List des Verhoerenden, aus dem Frage-Antwort-Spiel wird Ernst, wird Herauskitzeln , Ausquetschen , Weichmachen , Leermachen , schliesslich das Zum-Schweigen-Bringen : Das ist der dramatische Vorgang des Hoerspiels . Peter


 

A RECENT KASPAR

 

mercoledi, 14 ottobre 1998

LETTO/VISTO/ASCOLTATO

 

DRAMMA Taormina Arte presenta un opera dello scrittore austriaco. Che ricorda Pirandello

PETER HANDKE, OTTO PERSONAGGI BEFFATI DALL AUTORE

 

IL DRAMMA DEL CHIEDERE di Peter Handke Regia di Umberto Cantone Festival Taormina Arte, fino a stasera Allo Stabile di Palermo, dall 8 gennaio 99

Claudia Provvedini

C e un figlio di Pirandello nato in Carinzia e trapiantato da anni in Francia. E Peter Handke. Ieri, per Taormina Arte e la regia di Umberto Cantone, e andato in scena un testo teatrale, Il dramma del chiedere, che racconta di otto Personaggi non pi in cerca ma sorpresi, beffati dall Autore. Il tema si amplia gia nel sottotitolo, Viaggio nella Terra Sonora. Si racconta infatti di sette viaggiatori che rappresentano in coppia o soli tutte le generazioni e i diversi modi di concepire il mondo, attraverso domande che restano senza risposta. L approdo in una Terra Sonora e insieme Desolata - forse la Berlino della Caduta del Muro, poiche il dramma e stato scritto da Handke proprio nell 89 - da loro la possibilita di spiegare liberamente le proprie idee, i sentimenti, le frustrazioni. La vecchia coppia (Bianca Toccafondi e Giuliano Esperati, gli interpreti) e dilaniata dalla routine familiare; un attore e un attrice giovani cercano invece di scoprire, recitando, se il loro rapporto e sincero; i personaggi del Guardatore e del Guastafeste (Roberto Herlitzka) mettono a confronto di continuo le loro ideologie, e infine c e un giocatore libero, Parzival, che viene da lontano. Uno del posto e viceversa l ottavo personaggio, che si pr esenta come custode: dopo averli convinti a mettere in scena un dramma corale, rivelera loro che il viaggio nelle emozioni non essere altro che pura rappresentazione. Se il coro europeo e stato quasi unanime nella delusione per il nuovo romanzo d i Peter Handke, con quel titolo alla Snoopy, In una notte buia uscii dalla mia casa silenziosa, il giudizio ora tornera sul drammaturgo, che ha sempre fatto centro in passato, specie con Insulti al pubblico e Kasper (forse meno con il recente Attrave rso i villaggi) ed e stato, si sa, lo sceneggiatore di film-culto di Wim Wenders, come Falso movimento e Il cielo sopra Berlino. Il dramma del chiedere tornera in questa stagione allo Stabile di Palermo.

 

sabato, 06 gennaio 1996

CULTURA

 

 

------------------------- PUBBLICATO ------------------------------ TITOLO: Tra Handke e Nono a Cividale il 3 Mittelfest RASSEGNE - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - CIVIDALE DEL FRIULI (UD) . Si e aperto a Civ idale il terzo Mittelfest, festival di prosa, musica, danza e marionette della Mitteleuropa, che ha posto al centro della propria riflessione il tema sempre tragicamente attuale della Guerra e Pace . Non potevamo esimerci dall affrontarlo . ha dett o il direttore artistico Giorgio Pressburger ., proprio in un periodo tragico con la guerra alle porte. Questo Mittelfest vuole essere un incontro per la convivenza con l obiettivo di raccogliere e mostrare parte dell immenso patrimonio culturale di questa regione attraverso l incontro e il confronto di artisti dei Paesi che aderiscono all Iniziativa Centroeuropea . Dunque il Mittelfest come crogiuolo di pace, obiettivo da raggiungere nel confronto di storie ed esperienze diverse. E tutto il programma artistico si muove in questa direzione. Lo si e capito vedendo lo spettacolo di apertura di marionette o assistendo al balletto pantomima Il combattimento del drago, dell austriaco Clemencic. Ma anche l opera teatrale di Peter Hand ke, L ora in cui non sapevamo niente l uno dell altra, regia di Pressburger, si e inserita come un grido di speranza. Su questo tema si riflettera sino alla fine del festival, il 24 luglio, in particolare col concerto Ricorda cosa ti hanno fatto in Auschwitz, musiche di Luigi Nono.

 

 

Arretrati

 

domenica, 26 gennaio 1997

TERZA PAGINA

 

 

ELZEVIRO Piece teatrale a Vienna

Rinascita austriaca: il sogno di Handke

 

di ISABELLA BOSSI FEDRIGOTTI

 

 

Dopo il pandemonio - con code d insulti tra lo scrittore, alcuni politici e vari giornalisti - suscitato l anno scorso in tutta Europa, ma in Austria soprattutto, con il suo pamphlet Giustizia per la Serbia. Viaggio d inverno lungo i fiumi Danubio, S ava, Morava e Drina, Peter Handke manda in scena una piece di teatro che, tra grandi aspettative, dall 8 febbraio sara rappresentata al Burgtheater di Vienna. Sebbene ZurUEstungen fUEr die Unsterblichkeit (Allestimenti per l immortalita), di cui l ed itore tedesco Suhrkamp ha pubblicato il testo la settimana scorsa, tratti - a sorpresa - di una rinascita politica e morale dell Austria, potrebbe di nuovo scatenare le reazioni degli austriaci. L autore infatti, ritirato da anni nel suo esilio franc ese, torna a parlare del Paese natale con un coinvolgimento sentimentale cui i suoi lettori non erano pi abituati (o, meglio, non erano mai stati abituati), ma e difficile che l Austria prostata e semidistrutta che egli descrive possa davvero piacer e ai suoi connazionali. L azione si svolge in realta in Andalusia, un Andalusia che somiglia per molto alla patria di Peter Handke. Intorno regnano campi di battaglia e morte, rovine e distruzione avanzano in tutto il mondo conosciuto. Solo l Andalusia vive ancora, afflitta tuttavia da un provincialismo che la sta avvelenando, da un immobilismo che gia lascia intravedere il rigor mortis. La governa una squadra di invasori, falsari e usurpatori che hanno trasformato il Paese in una ditt atura, che lesinano la luce e l aria, che legiferano sulla vita, sulla morte e su ogni cosa, decidendo perfino come ci si pettina, come si canta, come si fischia o si cammina. Non e difficilissimo intendere chi intenda Handke nelle vesti di questa razza tiranna: i vicini tedeschi che con il turismo, lo strapotere del marco, il cinema, la cultura, addirittura con le parole e con il cibo, lentamente hanno invaso - ora come allora - l adiacente repubblica alpina, trasformandola in una specie di S tato satellite, in una succursale un po pia povera e quindi ben disposta e servizievole verso gli occupanti. Realta forse non piacevole ma innegabile. Del resto anche Klaus Peymann, brillante e contestato direttore del Burgtheater di Vienna, avalla questa lettura del testo di Handke, sia pure - in quanto egli stesso tedesco e quindi simbolo vivente della pacifica colonizzazione in atto - smorzandone un poco la portata. Il riferimento - ha commentato - riguarda tutte le situazioni in cui l uomo e oppresso da imperante mediocrita. Nella infelice enclave austro-andalusa inventata dallo scrittore e vessata dunque da padroni mediocri e danarosi, nascono per due cugini, illegittimi entrambi: il primo, Pablo Vega, figlio della violenza, dive ntera un campione della liberta, ardimentoso combattente per i diritti del suo popolo; il secondo, Felipe Vega, figlio dell amore, sara invece un artista sognatore. Crescono i due cugini opposti e complementari, nati per salvare il Paese, un messia g uerriero con spavalde fantasie d immortalita e l altro messia poeta sempre pronto a interrogarsi, a dubitare e dunque a fallire. Due messia che - con sottile autoironia da parte dell autore - insieme fanno Handke, interpretandone, ciascuno a suo modo, la doppia personalita: quella austera - che meglio riconosciamo - del vate che condanna e assolve, e quella giocosa - ma assai pia segreta - del saltimbanco sorridente sempre sul punto di cancellare se stesso e quel che dice. Dopo aspra battaglia, durante la quale scendono svolazzando dal cielo del teatro stormi di piccoli aerei di carta in fiamme, oltre che la grande piuma nera dell angelo della morte, i due cugini hanno la meglio sulla squadra dei tiranni. Pablo Vega e incoronato re e l Au stria-Andalusia si riscatta ripartendo dall anno zero dell utopia, in nome della quale vengono ristabiliti i diritti civili, abolita la pena di morte e realizzata ogni promessa. Quel che pi importa e che ciavviene dappertutto, non solo nella provi ncia liberata dai due strampalati messia: ragione per cui, miracolosamente, la piccola nazione senza gloria ha scosso il giogo del regno del marco e si e trasformata in lievito che rinnova il mondo. Come dire - potrebbe essere questa la morale molto handkiana della piece -che se l uomo non si rimette a sognare, a dare libero corso alle sue fantasie, e destinato a un tragico tramonto. Dopo anni di denuncia o, nel migliore dei casi, di gelida indifferenza, Peter Handke torna dunque inaspettatame nte a spendere parole di speranza e di fiducia per il suo Paese (Vendetta e la prima parola che cade in scena. Vendetta e gustizia per questa nazione, grande nazione ai nostri occhi...). Un nuovo trend filoaustriaco confermato dal fatto che l ult imo suo romanzo, In una notte buia uscii di casa, annunciato da Suhrkamp per i primi di marzo, e nuovamente ambientato a Salisburgo, citta del suo antico e a lungo detestato domicilio. Sapremo dal successo che la piece avra se gli austriaci ricambier anno questa tenerezza.*

 

Arretrati

martedi, 09 gennaio 1996

CORRIERE MILANO

 

 

Handke e Pirandello per il Crt

Insulti al pubblico

in stile napoletano

 

Giuseppe Tesorio

 

La scena e nuda. Due attori e un attrice recitano due copioni assai noti in una serata: prima il pirandelliano L uomo dal fiore in bocca e poi =Insulti al pubblico di Peter Handke, che provoca non poco al suo apparire una trentina di anni fa. Il g ruppo napoletano Teatri uniti torna di nuovo a Milano, a un mese da Il misantropo presentato all Elfo. Questa volta e il Crt a proporre i primi lavori della compagnia, alla Sala Gnomo di via Lanzone 30, da stasera al 28 gennaio. E si torna al pas sato, seppure non remoto, di un gruppo che sovrappone, con successo, teatro e impegno nel nuovo cinema partenopeo, quello di Mario Martone (Morte di un matematico napoletano e il pi recente L amore molesto). - Perche frugare gia nel repertorio ? Il repertorio e un valore - dice Toni Servillo, regista della piece pirandelliana e anche interprete con Andrea Renzi - in questi due primi lavori c era gia tutto il nostro teatro, compreso Rasoi, nato dopo. Hanno rappresentanto il nost ro primo vero rapporto con il testo; c era gia quell idea di cercare il pubblico in uno spazio scenico nudo. - Un pubblico che fa teatro In quest epoca telematica bugiarda e aggressiva, lo spettatore deve avere un esperienza viva del teatro, unica e irripetibile. Il teatro, in genere, si esprime gia morto quando arriva in scena: si parla di crisi del teatro, ma e una crisi di uomini e di idee. Ne L uomo dal fiore in bocca, i due protagonisti con il naso e i baffi finti che li rendono simili, chiamano in causa il pubblico in un gioco di rimandi. Cinquanta minuti per rileggere Pirandello, con nuove illusioni. Insulti al pubblico e diretto e interpretato da Licia Maglietta e Andrea Renzi, nel ruolo di due attori spaesati e buff i che discutono sulla possibilita o meno di dar vita a uno spettacolo. Riflettono sul teatro - precisa Andrea Renzi - e osservano il pubblico, come se sorvolassero lo spazio scenico. In fondo e nello stile di Peter Handke, distaccarsi apparentemente dalle cose osservarle dall alto come ha fatto ne Il cielo sopra Berlino sceneggiato con Wim Wenders. - A proposito di cinema, ci sono nuovi progetti con Mario Martone? =Un film in cantiere c e - dice Toni Servillo - e proprio su una compagnia teatrale, un gruppo di attori che vuole portare uno spettacolo a Sarajevo. Ma questo e tutto quello che so.